Sonntag, 14. Juni 2009

Eine Nachricht an Johnny Chung Lee

Vor einiger Zeit zeigte ein Doktorand einer amerikanischen Uni, wie man mit Hilfe einer Wii Fernsteuerung einen PC fernsteuern kann und so durch ein bißchen bastelei und mit wenig Geld eine elektronische weiße Wandtafel nachbauen kann, die sonst etwa 2000 Dollar kostet. (siehe
http://johnnylee.net/projects/)
Herr Lee hat noch mehrere andere Basteleien auf Lager, unter anderem eine einfache Sensorik, um auch unebebe Flächen als Projektionsflächen zu benutzen. Ich fände es nun interessant, diese Sensorik umgekehrt zu verwenden: Mit Hilfe eines Beamers werden Umrisse auf weiche Materialien projiziert, um diese bearbeiten zu können. Vor einiger Zeit haben Forscher eine Stonehenge-Modell aus Styropor nachgebaut. Wenn nun die Umrisse der einzelnen Steine auf die Blöcke proziziert worden wären, hätte die Arbeit auch von Laien durchgeführt worden können. Vielleicht könnte man auch eine Qualitätskontrolle für große Werkstücke anbieten.

Während ich schreibe, merke ich, daß ich noch ein wenig drüber nachdenken muß. Aber wenn ich ihm die Email schreibe und es eine gute Idee ist, dann will ich es hier vorher schon mal verkündet haben.

Gerade habe ich seine Videos bei Youtube angeschaut. Dieses Video hat mich darauf gebracht, daß das möglich sein könnte: http://www.youtube.com/watch?v=nhSR_6-Y5Kg&feature=channel

Samstag, 6. Juni 2009

Anonymität im Internet - noch was für Jens Jessen

Jens Jessen von der ZEIT findet Anonymität ja vollkommen verwerflich. Dann möge er sich doch bitte diesen Artikel von Spiegel Online durchlesen. Darin geht es darum, wie das Internet Journalisten in Lateinamerika hilft, neue Informationskanäle zu öffnen und dadurch Pressefreiheit zu erreichen. Zugegeben, das Wort "Anonymität" kommt im Artikel nicht vor, aber ob diese Journalisten so viel Zuarbeit bekämen, wenn jeder eingehenden Email ein Personalausweis zuzuordnen wäre?

Donnerstag, 4. Juni 2009

Jens Jessen in der ZEIT - man faßt es nicht

Der Journalist Jens Jessen äußert sich mal wieder in seiner wöchentlichen Videoansprache in der ZEIT so, daß sich mir die Nackenhaare sträuben. Er fordert ein Ende der Anonymität im Internet. Er pocht dort auf die Einhaltung von Regeln und regt sich auf über Pöbeleien, die dort folgenlos geschehen können, abgesehen von dem dort stattfinden Diebstahl geistigen Eigentums. Konsequenz kann für ihn nur sein, daß die Anonymität im Internet abgeschafft wird.

Wenn Herr Jessen die Anonymität des Internet beklagt, wie will er sie denn beseitigen? Soll vielleicht per Fingerabdruckscanner an der Tastatur festgestellt werden, daß auch tatsächlich der Inhaber der amtlich erteilten Internetbenutzungslizenz einen Kommentar verfaßt und nicht irgendein Mitglied der Wohngemeinschaft, die sich einen Telefonanschluß teilt?

Aber wie ist es denn überhaupt im "richtigen Leben"? Da geht es doch auch reichlich anonym zu. Man erkennt vielleicht Gesichter, aber was bedeutet das in einer Großstadt? Und bekommt die ZEIT denn nie anonyme Post? Trug die Briefbombe an den Wiener Bürgermeister Helmut Zilk einen Absender? Was ergibt sich denn nun daraus? Paketabgabe nur gegen Vorlage des Personalausweises? Verbindungsdatenspeicherung aller Briefe in der Bundesrepublik?

Der Link zum Video: www.zeit.de/video/player?videoID=2009052981ebae

Um den Post schneller fertig zu bekommen, habe ich mich schon ganz kurz gefaßt. Vor meinem geistigen Auge entsteht die Verbindung zu Ursula von der Leyen und dem Artikel im SPIEGEL: "Die Generation c64 schlägt zurück", aber das braucht noch einen Augenblick.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Playmobil und die Freiheit

Ja, das klingt ein bißchen pathetisch, aber wenn es einen Grund gibt, dann darf man das auch mal ein bißchen sein.

Im März gab es Berichte um einen Streit zwischen einem Pfarrer, der mit Hilfe von Playmobilfiguren Szenen aus der Bibel nachstellte, und der Firma Geobra Brandstätter, dem Hersteller von Playmobil. Der Firma gefiel nicht, was der Pfarrer tat, weil er seine Seite Playmo-Bibel genannt hatte, und weil er die Figuren handwerklich umgestaltet hatte, z.B. ihnen Geschlechtsteile angebastelt oder die Arme verbogen, damit eine Figur besser als Gekreuzigter wirken kann. Die Firma Geobra Branstätter sah sich in ihren Eigentumsrechten verletzt und sah eine Gefährdung von Kindern gegeben, weil durch das Verformen der Figuren mit Kerzen Nachahmungsgefahr gegeben sei.
Bevor ich hier noch irgendetwas riskiere, weil ich den Streit falsch darstelle, verweise ich auf einen zeitungsartikel, in dem das Ganze geschildert wird: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/856/463464/text/

Als das Thema aktuell war, habe ich mich durch verschiedene Artikel und Kommentare zu den Artikeln gelesen, wo sie vorhanden waren. Die meisten Leute standen auf der Seite des Pfarrers, weil das doch so originell sei, was der mache, und kritisierten die Firma Geobra. Aber nicht, weil deren Forderung anmaßend gewesen sei, sondern weil es für den Erfolg der Firma schlecht und ungeschickt wäre, so gegen einen Kunden und gegen eine Publikation im Internet anzugehen. Das würde doch überhaupt nichts bringen. Ein Kommentator sprach mir dann aus dem Herzen, als er meinte, es wäre bitter, daß keiner bisher begriffen hätte, daß es hier um das Thema Freiheit geht. Was darf ich, und was darf mir jemand anderes vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe.
Die Urheberrechte von Playmobil werden durch die Arbeit des Pfarrers verletzt. In keinem Artikel, den ich gelesen habe, wurde gefragt, ob die Urheberrechte überhaupt so umfassend sind. Ist das nicht mit dem Erschöpfungsgrundsatz erledigt? Ich kann verstehen, daß Playmobil etwas gegen den Namen "Playmo-Bibel" hat. Ich weiß zwar nicht, ob das Wort "Playmo" geschützt ist, aber eine gewisse Verwechslungsgefahr würde ich da zugestehen. Aber ansonsten? Die Gefährdung von Kindern durch das Hantieren mit Hitze sehe ich nicht gegeben, und selbst wenn, dann müssen die Eltern bitteschön achtgeben (ja, ich habe selbst Kinder).

Geobra Brandstätter hat auf seiner Homepage eine Stellungnahme zur Veränderung von Playmobilfiguren und -teilen veröffentlicht. Ich hoffe, daß sich ein Jurist diese Stellungnahme mal anschaut und kommentiert. Ich habe den Eindruck, daß dort Rechte und pflichten beschrieben werden, die gar nicht bestehen.

Joanne K. Rowling wollte afaik durchsetzen, daß Harry-Potter-Bücher nicht im Schulunterricht eingesetzt werden, weil sie nicht wollte, daß Schüler zum Lesen ihrer Bücher gezwungen werden. Damit ist sie nicht durchgekommen. Ihr Verlag hat aber den Versuch unternommen, Unterrichtsmaterialien und Sekundärliteratur zum Thema zu verhindern. Ob der Versuch erfolgreich war, weiß ich nicht, aber Leute mit wenig Streitlust und ohne Rechtsschutzversicherung wirkt die Aussicht, sich mit einem Großverlag anzulegen, gewiß schon abschreckend (siehe http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=18461082&top=SPIEGEL).

Momentan ist der Streit um Pirate Bay noch aktuell. Diese Leute als Vertreter von Freiheit anzusehen halte ich für reichlich übertrieben. Aber der Streit um die Playmo-Bibel zeigt doch, daß Urheberrechte nicht nur eine finanzielle Bedeutung haben, sondern sich auch auf die Freiheit des Einzelnen auswirken.

Ich versuche, in Zukunft etwas regelmäßiger zu schreiben. Dann liest es sich nicht so holprig, und vielleicht komme ich auch schneller zum Punkt. Mal schauen.

Dienstag, 2. Juni 2009

Was haben die Allianz-Versicherung und die Björn-Steiger-Stiftung miteinander zu tun?

Eigentlich will ich etwas anderes schreiben, aber die Formulierungen haken noch. Deswegen nutze ich diesen Platz, um einmal auf einen interessanten Artikel hinzuweisen, der auch schon nicht mehr ganz frisch ist. Im Magazin telepolis findet man immer wieder mal interessante Artikel. Einer behandelte die Wirtschaftskrise in Spanien etwa zwei oder drei Wochen, bevor sie in den übrigen Medien behandelt wurde, die ich so verfolge. Bloggern wird ja vorgeworfen, sich hauptsächlich auf andere Medien zu beziehen, aber das ist ja in vielen Fällen auch durchaus sinnvoll, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.

In diesem Artikel geht es um die Verbindung des Allianz-Finanzkonzerns und der gemeinnützigen Björn-Steiger-Stiftung. In den letzten Monaten wird viel über Managermoral geredet und über Gier. Die Diskussion scheint schon auf die Metaebene gerutscht zu sein, um einzelnes Geschäftsgebahren geht es gar nicht mehr, sonst hätte man von der Geschichte vielleicht mehr gehört.
Ein kleiner Appetizer:
"Weil die Stiftung die Defibrillatoren in großer Stückzahl orderte und damit eine enorme Preissenkung erzielte, kam sie einigen kommerziellen Medizingerätehändlern in die Quere. Einer dieser Händler verfügte über persönliche Kontakte zu einem Finanzbeamten, dem er im Jahr 2006 seine Steuerstrafanzeige gegen die Steiger Stiftung übergab. Während zuvor ähnliche Anzeigen missmutiger Konkurrenten als objektiv unbegründet, schnell wieder eingestellt wurden, widmete der Bekannte dieses Medizingerätehändlers der Anzeige große Aufmerksamkeit und blies sie zu einer Millionen schweren Steuerstreitsache auf. ...
Dies hatte zur Folge, dass die Steiger Stiftung innerhalb kurzer Zeit insgesamt 1,6 Mio. Euro schnellstens aufbringen musste ..."

Zum Artikel...

Freitag, 29. Mai 2009

Schöne neue Welt - Spielplätze für Kinder

Ich gestehe, ich gehe zu selten mit den Kindern auf den Spielplatz. Das große Kind ist auch gerne zu Hause, ich erst recht, obwohl es auf dem Spielplatz meistens recht nett ist und man oft Bekannte trifft. An der Attraktivität des Spielplatzes liegt es jedenfalls nicht.

Obmich ein solcher Spielplatz also mehr motivieren würde? Ich denke nicht.

Sonntag, 22. März 2009

Diese Anspruchslosigkeit ist einfach zum Kotzen!

Lange Pause hier, ich habe zwar viele Themen und Ideen, die ich hier verbreiten will, aber ich brauche doch immer recht lange, bis ich alles so formuliert habe, daß es meinen Ansprüchen genügt. Aber manchmal stolpert man über etwas, was als guter Beleg für eine Entwicklung dient, die einen total aufregt. Mich stört, daß viele Menschen in diesem Land das Leben als vollkommen gegeben hinnehemen und daß man am Leben nicht ändern kann. Gegen Korruption hilft nichts, gegen Bürokratie nicht, gegen Amokläufe nicht (das mag ja stimmen, aber was teilweise als Beleg dafür gelten soll, ist zum Schreien), man muß alles nehmen, wie es kommt und sich damit abfinden. Anstatt erstmal zu versuchen, eine passende Methode zum Ändern der Verhältnisse auszuprobieren. Nun zum kleinen Anlaß, der mich zum Tippen brachte:

In Baden-Württemberg klagen momentan 160 Rechtsanwälte gegen das Land und die Uniklinik Freiburg. Dort gab es einen Chefarzt, der mehrere Kunstfehler nicht nur begagnen hatte, sondern auch versucht hatte, sie zu vertuschen. Als die Vorwürfe zu groß wurden, versuchte man sich von ihm zu trennen. Anstatt ihn aber mit einem Disziplinarverfahren aus dem Dienstverhältnis zu werfen, bot man ihm fast zwei Mio. Euro als Abfindung, damit er ginge. Dies wird dem Land nun als Untreue ausgelegt. Die Kläger verstehen nicht, warum dem ehemaligen Chefarzt das Geld hinterhergeworfen wird, anstatt den Klageweg zu gehen. Mehr dazu hier: http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/anwaelte-rebellieren-gegen-deal-mit-arzt/

Mein Gerechtigkeitsempfinden oder mein Lebensgefühl scheint anders zu ticken, als daß der meisten Menschen um mich herum: Da, wo ein wenig Fatalismus helfen würde, weil Menschen nun mal die Fähigkeit zum Böse-sein haben oder sich nicht jeder um Moral schert, wenn er die Gelegenheit hat, sich drüber hinwegzusetzen (z.B. Herr Zumwinkel), da gibt es großes Geschrei, weil die Manager alle so schlecht sind. Aber da, wo man etwas tun könnte wie in diesem Beispiel, da setzt man sich auf die Hände und behauptet, nichts tun zu können.

Hierzu in Kürze noch mehr, es gibt noch weitere Beispiele, wo insbesondere der Staat all seine Kräfte aufbietet, um Kleinigkeiten zu bekämpfen, und dadurch mutwillig Glaubwürdigkeit verspielt.

Freitag, 30. Januar 2009

Es gibt sie noch, die guten Nachrichten...

...aus der deutschen Wirtschaft. "Playmobil steigert Umsatz zum achten Mal in Folge", titelt der SPIEGEL. Nun kann einem das ja durchaus egal sein, wie sich eine private Firma entwickelt, aber wenn Playmobil die Lufthoheit in den deutschen Kinderzimmern behält, dann ist mir das recht, weil ich die kleinen Männchen mag (mein Sohn auch), und weil sie für etwas stehen, das ich schön finde, nämlich Harmlosigkeit, Phantasie und Haptik, äh, also ich meine, daß man die Hände beim Spielen benutzt und auf dem Boden herumrutscht. Vor ein paar Jahren habe ich mal bei einem Online-Spielzeugversender als Content Manager gearbeitet und habe da mein interesse für Spielzeug wiederentdeckt. Und damals brach vielen Spielzeugherstellern der Umsatz weg, weil Gameboys, Konsolen und elektronisches Lernspielzeug immer stärker verkauft wurde und die Zukunft des Spielzeugs sein sollten. Das ist ja nun zum Glück nicht geschehen. Im Manufactum-Katalog kann man dann sehen, wie weit das Pendel zurückschlagen kann.

Donnerstag, 29. Januar 2009

Bourne Identität - eine Enttäuschung

Ich habe gerade teilweise den Film "Die Bourne Identität" geschaut, weil ich diesen Thriller hin und wieder als Beispiel für bessere Action erwähnt fand. Die Actionszenen sollen realistischer und weniger als operettenhaft sein als bei anderen Agentenfilmen. Nun, James Bond-Filme finde ich schon seit längerer Zeit ganz unerträglich, so dämlich sind dort die Actionszenen. Die jüngeren Filme mit Pierce Brosnan habe ich zugegebenermaßen aber auch nur in ganz kurzen Ausschnitten gesehen, und mit Daniel Craig soll das ja auch eher in Richtung Realismus gehen. Bruce Willis und Silvester Stallone sind ja nun auch eher vergangene Helden, und bei Mel Gibsons "Die Hard" gibt es mir zu viel Selbstjustiz und "Kill with a Smile"-Szenen. Zurück zur Bourne Identität. Die erste Verfolgungsfahrt mit Ausflug in den Gegenverkehr war zwar durchaus rasant, aber nicht sehr glaubwürdig. Daß man ohne chemische Hilfsmittel ein gebrauchtes Auto von allen Fingerabdrücken befreien können soll, halte ich auch für unwahrscheinlich. Sich schlußendlich eine Leiche als Aufpralldämpfer für einen Sturz aus dem vierten Stock zu nehmen und im freien Fall einen Angreifer punktgenau mit einem Schuß zu erledigen ist nun eher MacGyver-mäßig als realistisch. Vor allem aber stört der Ablauf der Duelle auf Leben und Tod. Jason Bourne weiß ja von Anfang an, daß er sich in Lebensgefahr befindet. Und der Mann, der mit ratternder MPi durchs Fensterglas schwingt wird kaum nach dem werten Befinden fragen. Falls ich es also schaffe, diesen Typen auf den Boden zu kriegen, wäre es angebracht, diese Chance wirklich zu nutzen, um den Gegner kampfunfähig, aber noch befragenswert zu machen. Dieses dreimalige Wechseln der Oberhand erinnert mich jedenfalls eher an alte Westernfilme als an einen realistischen Actionfilm. In Luc Bessons "Nikita" ist das in Teilen schon eher realistisch gewesen, die israelischen Agenten aus "Frantic" wirkten auch sehr effizient und wenig "verspielt". Und als Al Pacino als Michael Corleone in "Der Pate" beigebracht bekommt, wie er den korrupten Polizisten und den verfeindeten Clanchef umbringen soll, ist das wahrscheinlich schon fast auf dem Niveau eines Schulungsvideos für Killer.

Section Control

Vor einiger Zeit gab es doch den Streit darum, ob die deutsche Sprache durch das Grundgesetz geschützt werden soll oder nicht. Ich fand die Idee einer Festlegung nicht schlecht und konnte die dümmlichen Argumente, die danach folgten, nicht ganz nachvollziehen ("Darf ich dann nicht mehr Airbag sagen?"). Und als ich heute morgen die Zeitung sah, hatte ich das Gefühl, daß dieses Gesetz ganz dringend gebraucht wird, wenn solche Verkehrsschilder geplant sind:
















Österreich ist sowohl überwachungstechnisch wie auch sprachlich weiter, wie man an dem Foto in diesem Artikel sehen kann.

Mich stört das kolossal. Es gibt immer noch eine Menge Leute, die nicht sehr gut oder gar kein Englisch sprechen. Und ein Schild, das von einer deutschen Behörde aufgestellt wird, sollte für den größtmöglichen Personenkreis lesbar sein. Bei Schildern, die sich an besondere Personenkreise richten, kann man das gerne anders machen (for Foreign Visitors z.B.), nur als Anmerkung, bevor hier wieder ganz dünne Argumentationsstränge gesponnen werden.

Mich regt auch auf, wenn in Nachrichtensendungen mittlerweile von Gdansk statt Danzig die Rede ist. Wieso macht man das? Will man den Verdacht vermeiden, daß man die Stadt wiederhaben will? Wirft man das den Engländern auch vor, wenn sie "Munich" besuchen wollen? Natürlich, ich kenne die deutsche Geschichte, und ich will die keineswegs kleinreden, sondern es geht mir gerade darum, daß nicht das Gegenteil erreicht wird von dem, was die Absicht hinter einer solchen Sprachwahl stehen könnte. Wenn man einmal Google News bemüht, könnte man nämlich auch zu der Vermutung kommen, daß viele Journalisten nicht mehr wissen, welche Stadt denn gemeint sein könnte, wenn sie die Information "Gdansk (Polen)" weiterverarbeiten müssen. Wenn von Ljubljana die Rede ist, rege ich mich nur noch ein bißchen auf, obwohl sich Laibach so viel schöner anhört.

Vor allem würde es mich aber sehr stören, wenn bestimmte Leute irgendwann auf die Kommunikationsstrategie kommen, nur noch von Oswiecim zu sprechen und irgendeinem Lager, daß dort mal gestanden haben soll.

Dienstag, 27. Januar 2009

Fliegendes Auto...

Da ist doch gerade in Sachsen ein Auto in eine Kirche geflogen. Nun fragte ich mich, wie man wohl so grob ausrechnen könnte, wie schnell das Auto gewesen sein muß. Bevor mein physikalisch bewanderter Freund mir antworten konnte, hatte ich nochmal Google News bemüht und eine Schlagzeile mit der Antwort gefunden: 180 Sachen. Nun lese ich mir den Artikel durch - und finde keinerlei Beleg dafür, die Zahl 180 wird noch nicht einmal erwähnt außer in der besagten Schlagzeile, na gut: Kopfzeile (ich hab also auch leicht gepfuscht). Nun finde ich aber noch einen Artikel, und da steht, daß schon Tempo 75 gereicht hätte, um in sieben Metern Höhe zu landen. Es können aber auch 140 km/h gewesen, das würde auch einen passenden Einschlagwinkel ergeben.

Ich werde es mir demnächst von meinem Kumpel erklären lassen. Die praktische Anwendung von Physik kam in der Schule doch etwas kurz.

Samstag, 24. Januar 2009

Erstes Stolpern...

Tja, da ist man ein paar Tage fleißig, um ein bißchen Lesematerial vorrätig zu haben, falls demnächst hier mal tatsächlich Leser vorbeischauen, da muß man sich schon nach zwei Tagen Pause mit selbstreferenziellen Mätzchen über Wasser halten, weil die großen Artikel über Hitlers Bibliothek und ihre Bezüge zu "Truthiness" erstmal geschrieben werden wollen, und bissige Bemerkungen zu Klaus Zumwinkel, der sich ganz toll findet trotz seiner Steuerhinterziehung, weil er bei der Post so tolle Arbeit geleistet, auch noch formuliert werden müssen und dann auch schon fast veraltet sind. So wird das nix mit der Übernahme der Deutungshoheit von den Printleuten.

Donnerstag, 22. Januar 2009

TV-Hinweis: mit Broder und Diekmann durch die Nacht

Eine meiner liebsten Beschäftigungen ist das Verteilen von Programmhinweisen. Ich schaue halt sehr gerne die TV-Programme durch und gebe dann Hinweise auf Sendungen an Leute weiter, die das interessieren könnte. Und gerade lese ich dann bei arte, heute um 23.40 Uhr: Durch die Nacht mit... Henryk M. Broder und Kai Diekmann. Das muß Stefan Niggemeier doch erfahren. Aber kurze Überprüfung: Er weiß es wohl schon.

Mittwoch, 21. Januar 2009

Verschwende Deine Zeit...

... es soll ein Lied geben mit dem Titel. Muß ich mal raussuchen. Sohnemann schläft, da kann man schön lesen. Jeden Morgen um zehn steht der Perlentaucher online, da kann man wunderbar Zeit verlieren. Aber wer sich wirklich in Gefahr begeben will, der soll man Arts & Letters Daily ausprobieren. Berufstätige und sonstwie ausgelastete sind nicht gefährdet, aber wer an geistiger Unterhaltung und Anregung interessiert ist und hin und wieder freie Zeit hat, der kann sich auf der Seite ein Lesepensum zurecht klicken, das mühelos alle übrigen Tätigkeiten verdrängt. Regelmäßig schließe ich dann doch fast alle Artikel, die ich zum späteren Verzehr geöffnet habe, weil andere Erledigungen doch mal angegangen werden müssen. Die Seite sollte man mal anschauen, ich kann gar keine Themen herauspicken, weil es so viele interessante Überschriften sind.

Dienstag, 20. Januar 2009

Anschluß-Post

Gerade fällt mir ein, daß ich mich noch nicht beim Schwager für die Bernd-Begemann-CD bedankt habe, die ich zum Geburtstag bekommen habe. Zum einen wären das zwei Zeilen mehr gewesen, und zum anderen kommt mir der Gedanke, daß man mit einem Blog vielleicht genauso anfängt wie ein frischgebackener Strukturvertriebler von der DV_AG* oder Tupper_ware*: Zuerst gräbt man die Verwandschaft und den engeren Freundeskreis an, um gelesen zu werden, dann erwähnt man jemanden aus diesem kreise im Blog, um Kommentare zu provozieren, dann hinterläßt man seine Visitenkarte in Kleipen oder auf Veranstaltungen, wo man weitere Leute ansprechen kann (sprich: man hinterläßt einen Link zum Blog in den Kommentaren anderer Blogs oder unter Zeitungsartikeln), und dann gibt es entweder genug weitere Kontakte, um mit eigener Qualität neue Leute zu akquirieren, oder man stellt den Betrieb wieder ein, weil man über den eigenen Bekanntenkreis nicht hinauskommt.

* Vielleicht bin ich paranoid, aber nachher ist die DV_AG gar kein Strukturvertrieb und verklagt mich, oder Tupper verklagt mich wegen Rufschädigung, da mach ich das lieber unkenntlich, damit die Suchmaschinen das nicht finden.

Bernd Begemann

Vor einiger Zeit hatte ich ja schon auf Bernd Begemann hingewiesen. Nun war ich im Juli 2008 sogar auf einem Konzert von ihm im Zakk. Es war einfach klasse, genauso gut wie erwartet. Leider konnte ich wegen der U-Bahn nicht ganz bis zum Schluß bleiben und konnte so keine billigen CDs mehr erstehen oder dem Künstler ein Gespräch aufdrängen. Dafür habe ich vorher noch den Rezensenten der Rheinischen Post angesprochen und mich kurz mit ihm unterhalten. Komischerweise hatte ich die Konzertkritik in der RP bis gerade eben nicht gefunden. Balzac habe ich bisher nicht gelesen.

Englisch in der Grundschule: Null Punkte

Bei Spiegel Online findet sich ein Artikel über den Erfolg von Englischunterricht in der Grundschule. Ein Professor kommt nach Untersuchungen an Realschulen und Grundschulen zu dem Ergebnis, daß am Ende der fünften Klasse kein Unterschied im Kenntnisstand zwischen Kindern mit oder ohne Vorwissen aus der Grundschule. Damit bestätigt sich für mich, worauf durch eigenes Nachdenken schon gekommen war: Man sollte das einfach wieder abschaffen und die Ressourcen für anderes ausgeben.

Ich weiß, wie man Links setzt, aber der Einfachhei halber kopiere ich die URL einfach hier unten hin: www.spiegel.de/spiegel/0,1518,601836,00.html

Ziemlich tot hier, Zeit für Neues

Na, seit Juni nur einen Alibi-Eintrag geschrieben, und die Gattin ist schon bei Alpha-Bloggern verlinkt, da muß hier jetzt mal was passieren.

Aber erstmal muß ich mich hier wieder einarbeiten, sonst erklärt mir die Gattin noch, wie das hier funktioniert (die kann mittlerweile sogar schon selbst Bilder einstellen...).