Sonntag, 11. März 2012

Geschäftsidee: Spinnen melken

Gerade wurde bei der Sendung mit der Maus (Link ist nur eine Woche gültig) gezeigt, wie Spinnen die Fäden abgenommen werden. Die Medizinische Hochschule Hannover erforscht, ob Spinnenfäden als Verband geeignet sind, oder die Wundheilung beschleunigen. Das Melken der Spinne sah gar nicht kompliziert aus. Und sofort kam mir die Idee, daraus ein Geschäft zu machen. Schließlich gibt es auch mittlerweile Insektenfarmen, die Futter für Reptilien oder als Anglerköder herstellen. Und früher gab es auch mal die Chinchilla-Zucht als Heimgewerbe (aber das war, glaube ich, kein ernsthaftes Gewerbe, sondern nur eine Abzockmasche für Verzweifelte). Das Problem ist, daß in Heimarbeit hergestellte Spinnfäden oder Spinnenseide in der medizinischen Forschung nicht ohne umfangreiche Zertifizierung und Überprüfung der hygienischen Umstände verwendet werden dürfen, dafür bräuchte man also sehr viel Wissen und Kapital. Aber zum Glück erschließt sich gerade eine neue Absatzquelle: Violinensaiten aus Spinnenseide. Für eine Saite wurde die Spinnenseide von 300 Spinnen gebraucht. Das kann man positiv sehen (es wird eine riesige Nachfrage geben) oder negativ (viel zu teuer). Außerdem bringt sich schon die Konkurrenz in Stellung, die versucht, Spinnenseide künstlich herzustellen. Die Meldung ist allerdings schon von 2008, es scheint also noch Schwierigkeiten zu geben. Ah, ich sehe gerade, es gibt noch aktuellere Meldungen, aber marktreif ist das auch noch nicht.

Aber auch ohne technische Innovationen sinken Herstellungskosten allein schon dadurch, daß Massenproduktion einsetzt und Menschen Erfahrungen sammeln und sich ein Markt bildet.

Medizinische Forschung und Geigensaiten sind vielleicht noch kein Massenmarkt. Da muß man sich also noch etwas einfallen lassen. Bei den faszinierenden Eigenschaften der Spinnenseide dürfte das aber kein Problem sein. Spinnenseide ist, bezogen auf ihr Gewicht, vier mal belastbarer als Stahl und kann um das dreifache ihrer Länge gedehnt werden ohne zu reißen. Außerdem leitet sie Wärme noch besser als Kupfer. Für ein organisches Material ist das herausragend. Außerdem gibt es ja noch DaWanda. Im Zweifel kann man noch irgendwas damit basteln.

Naja, und wenn das alles nichts bringt, dann kann man noch immer die Verzweifelten und Leichtgläubigen mit einem Strukturvertrieb oder einem Knel-Franchise abzocken. Leider.