Donnerstag, 4. Juni 2009

Jens Jessen in der ZEIT - man faßt es nicht

Der Journalist Jens Jessen äußert sich mal wieder in seiner wöchentlichen Videoansprache in der ZEIT so, daß sich mir die Nackenhaare sträuben. Er fordert ein Ende der Anonymität im Internet. Er pocht dort auf die Einhaltung von Regeln und regt sich auf über Pöbeleien, die dort folgenlos geschehen können, abgesehen von dem dort stattfinden Diebstahl geistigen Eigentums. Konsequenz kann für ihn nur sein, daß die Anonymität im Internet abgeschafft wird.

Wenn Herr Jessen die Anonymität des Internet beklagt, wie will er sie denn beseitigen? Soll vielleicht per Fingerabdruckscanner an der Tastatur festgestellt werden, daß auch tatsächlich der Inhaber der amtlich erteilten Internetbenutzungslizenz einen Kommentar verfaßt und nicht irgendein Mitglied der Wohngemeinschaft, die sich einen Telefonanschluß teilt?

Aber wie ist es denn überhaupt im "richtigen Leben"? Da geht es doch auch reichlich anonym zu. Man erkennt vielleicht Gesichter, aber was bedeutet das in einer Großstadt? Und bekommt die ZEIT denn nie anonyme Post? Trug die Briefbombe an den Wiener Bürgermeister Helmut Zilk einen Absender? Was ergibt sich denn nun daraus? Paketabgabe nur gegen Vorlage des Personalausweises? Verbindungsdatenspeicherung aller Briefe in der Bundesrepublik?

Der Link zum Video: www.zeit.de/video/player?videoID=2009052981ebae

Um den Post schneller fertig zu bekommen, habe ich mich schon ganz kurz gefaßt. Vor meinem geistigen Auge entsteht die Verbindung zu Ursula von der Leyen und dem Artikel im SPIEGEL: "Die Generation c64 schlägt zurück", aber das braucht noch einen Augenblick.

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