Textrohbauten und nicht zu Ende Gedachtes. Auf Anfrage liefere ich gerne nach.
Donnerstag, 29. Januar 2009
Bourne Identität - eine Enttäuschung
Ich habe gerade teilweise den Film "Die Bourne Identität" geschaut, weil ich diesen Thriller hin und wieder als Beispiel für bessere Action erwähnt fand. Die Actionszenen sollen realistischer und weniger als operettenhaft sein als bei anderen Agentenfilmen. Nun, James Bond-Filme finde ich schon seit längerer Zeit ganz unerträglich, so dämlich sind dort die Actionszenen. Die jüngeren Filme mit Pierce Brosnan habe ich zugegebenermaßen aber auch nur in ganz kurzen Ausschnitten gesehen, und mit Daniel Craig soll das ja auch eher in Richtung Realismus gehen. Bruce Willis und Silvester Stallone sind ja nun auch eher vergangene Helden, und bei Mel Gibsons "Die Hard" gibt es mir zu viel Selbstjustiz und "Kill with a Smile"-Szenen. Zurück zur Bourne Identität. Die erste Verfolgungsfahrt mit Ausflug in den Gegenverkehr war zwar durchaus rasant, aber nicht sehr glaubwürdig. Daß man ohne chemische Hilfsmittel ein gebrauchtes Auto von allen Fingerabdrücken befreien können soll, halte ich auch für unwahrscheinlich. Sich schlußendlich eine Leiche als Aufpralldämpfer für einen Sturz aus dem vierten Stock zu nehmen und im freien Fall einen Angreifer punktgenau mit einem Schuß zu erledigen ist nun eher MacGyver-mäßig als realistisch. Vor allem aber stört der Ablauf der Duelle auf Leben und Tod. Jason Bourne weiß ja von Anfang an, daß er sich in Lebensgefahr befindet. Und der Mann, der mit ratternder MPi durchs Fensterglas schwingt wird kaum nach dem werten Befinden fragen. Falls ich es also schaffe, diesen Typen auf den Boden zu kriegen, wäre es angebracht, diese Chance wirklich zu nutzen, um den Gegner kampfunfähig, aber noch befragenswert zu machen. Dieses dreimalige Wechseln der Oberhand erinnert mich jedenfalls eher an alte Westernfilme als an einen realistischen Actionfilm. In Luc Bessons "Nikita" ist das in Teilen schon eher realistisch gewesen, die israelischen Agenten aus "Frantic" wirkten auch sehr effizient und wenig "verspielt". Und als Al Pacino als Michael Corleone in "Der Pate" beigebracht bekommt, wie er den korrupten Polizisten und den verfeindeten Clanchef umbringen soll, ist das wahrscheinlich schon fast auf dem Niveau eines Schulungsvideos für Killer.
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