Eigentlich würde ich ja gerne viel mehr in diesem Blog schreiben. Aber ich komme nicht dazu. Der eine Grund sind zwei nette Kinder, von denen der eine immer um mich herum ist, das andere ein Haushalt, der versorgt werden will (keine Fotos, sonst kommt heraus daß das der eher kleinere Grund ist), aber der Hauptgrund ist das Überangebot an interessanten Artikeln, die mir unterkommen und die gelesen werden wollen. Und da meine Interessengebiete weit gestreut sind, wird einfach alles gelesen, was der Perlentaucher oder (seltener, aber dann noch viel schlimmer) Aldaily so an Interessantem und Ungewöhnlichem bieten. Das können dann schon mal Artikel über einen jungen Mann sein, der mit 24 Jahren einen Job von Condoleeza Rice angeboten bekommt, weil er sich so gut mit Social Media auskennt (das war nicht das Alleinstellungsmerkmal, er hat sich auch noch auf eine Reise in den Libanon, den Iran und Syrien begeben), die neue Reportage von Gabriele Goettle in der taz, die einer eng bedruckten Zeitungsseite entspricht oder ein Artikel über Amerikas Wissendefizit, der nicht nur allein von Unbildung handelt, sondern auch davon, was Wissen, Wahrheit und Fakten sind und wie sich alles verändert, wenn einem die Unterschiede dazwischen egal sind.
Das hört sich jetzt vielleicht angeberisch abgehoben an, aber zum einen interessieren mich nun mal diese Sachen, so wie sich andere Leute fürs Kochen oder für Briefmarken interessieren, und zum anderen, wenn ich damit angeben wollte, dann würde ich mich ja auch auf dünnem Eis befinden, weil ich andererseits am fachgerechten Zubereiten von Tiefkühlfisch und anderen Banalitäten, na, nicht scheitere, aber manchmal mit ihnen zu kämpfen habe (Nudeln klappen aber zuverlässig).
Naja, und neben diesen großen Artikeln gibt es dann noch andere Blogs, bei denen man was schreiben will, weil einen die Themen und die Kommentare dort so aufregen, wie z.B. bei Frau Freitag und Fräulein Krise mit ihren Schülern. Aber was man dann beiträgt, soll ja schon mindestens etwas anders sein, als das, was andere schon geschrieben haben, und dann fehlt einem die prägnante Kürze oder man findet den tollen Zeitungsartikel nicht mehr, der so gut passen würde.
Wenn ich dann was schreiben will, dann ist es auch schon wieder viel zu spät, um noch erholt aufzuwachen, und man verschiebt die Pointe auf den nächsten Tag. Ob das als Cliffhanger reicht?
In den nächsten Beiträgen werde ich aber defintiv auf die Vermeidung von einerseits, andererseits achten. Ich zähl das jetzt nicht.
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