Mittwoch, 19. September 2012

Spielanalyse für Amateure und Jugendmannschaften

Vorab: Der folgende Text ist holperig geschrieben, aber ich will endlich mal wieder was Neues hier stehen haben. Vielleicht überarbeite ich das noch.


Bei Profis ist Spielanalyse nichts besonderes mehr. Trainer setzen sie ein, um die Leistung zu analysieren und zu verbessern, Fernsehsender setzen sie ein, um den Zuschauern ein Spiel besser zu erklären.

Die Technik, die dahinter steckt, ist aber sehr teuer, viele Sportstudenten können sich ein Zubrot durch die Statistikerstellung verdienen, und es müssen erst einmal Bilder vom Spiel vorhanden sein.

Im Amateurbereich ist deswegen diese Form der Spielanalyse nach meinem Wissen (das zugegebermaßen minimal ist) kaum verbreitet. Aber eigentlich müßte das gar nicht so sein, denn die notwendigen Mittel sind nicht sehr teuer.

Von Menschen gefilmte Aufnahmen in Augenhöhe helfen nicht weiter. Wenn man die Kamera aber in größerer Höhe anbringt, kann man auf Schwenks und ähnliches verzichten. Es kommt ja auf die Laufwege an. Diese Höhe läßt sich zum einen durch ein selbstgebautes Stativ erzielen. Man nimmt einen Boxenständer (also für große Musiklautsprecher), die haben einen breiten Fuß und kippen nicht so leicht um. In das Stativ werden einige Rohre gesetzt, entweder läßt man sich etwas passendes vom Schlosser seines Vertrauens bauen, oder man benutzt Teleskopstangen für Bürsten. Gibt es bis 16 Meter Länge fertig zu kaufen, das erscheint mir natürlich etwas heftig. Oben an die Stange kommt ein Stativkopf zur Aufnahme der Kamera. Das sollte auch jemand machen, der weiß, wie es geht, damit das auch hält.

Jetzt muß herausgefunden werden, in welchem Winkel die Kamera positioniert werden muß, um ein aussagekräftiges Bild aufzunehmen. Entweder ausrechnen oder ausprobieren.

Das Stativ darf natürlich niemandem auf den Kopf fallen, deswegen sollte es etwas abseits von den Zuschauern aufgestellt werden und gegebenenfalls durch Erdanker oder Gewichte gesichert werden. Und andererseits sollte die Kamera nicht kaputt gehen, wenn sie von einem Ball getroffen wird. Deswegen ist irgendeine Schutzhülle um die Kamera wichtig. Oder man nimmt es halt hin.

Die elegantere Möglichkeit für Bilder besteht in der Nutzung dieses Gerätes:


http://www.conrad.de/ce/de/content/ti_fahrradschloss/ti_fahrradschloss

An vielen Fußballplätzen stehen Flutlichtmasten. An das elektrische Schloß wird noch ein Stativ angebracht und darauf die Kamera befestigt. Die richtige Einstellung muß wieder herausgefunden werden.

Die vorgestellten Lösungen sind natürlich nicht umsonst. Aber Videokameras sind häufig vorhanden, liegen oft unbenutzt in der Schublade. Und auch in den unteren Ligen gibt es Sponsoren, Spieler erhalten Handgelder oder Aufwandsentschädigungen. Nur für den Spaß wird da nicht gespielt. Es ist natürlich offen, was das ganze bringt. Dazu kann ich wenig sagen, dafür befasse ich mich zu wenig mit dem Thema. Aber ich habe letztens eine Aufnahme eines Spiels aus großer Distanz gesehen, die schneller lief. Und dadurch bekam man sehr schnell einen Eindruck, wie das Spiel läuft. Außerdem habe ich Interesse an Technik, das ist der Hauptbeweggrund, nicht das Interesse an Fußball. Ich mag, wenn vorhandene Technik sich ausbreitet und neue Einsatzmöglichkeiten erfährt. Was hat man vor 30 Jahren mit einem PC gemacht?

Ich gebe zu, ich habe erst ein paar Mal eine Videokamera in der Hand gehabt. Ich weiß nicht, ob ein älteres Exemplar für die Aufgabe reicht, oder ob ein teures Semiprofi-Gerät die nötige Bildschärfe/Brennweite oder was weiß ich mitbringt. Vielleicht ist eine drahtlose Webcam besser geeignet. Dann braucht man auch noch ein Notebook zusätzlich. Aber auch das wird noch aufzutreiben sein.

In letzter Zeit habe ich auch Berichte gesehen, wo Leute Kameras an großen Ballons befestigt haben. Das scheint mir aber nicht so einfach durchzuführen zu sein.



Freitag, 13. Juli 2012

Legasthenie - eine Idee für Webentwickler, Lehrer und Lehramtsanwärter

Vor kurzem las ich einen Artikel über Legasthenie. Forscher wollen festgestellt haben, daß ein vergrößerter Abstand zwischen den Buchstaben eines Wortes dazu führte, daß Kinder mit Legasthenie schneller und fehlerfreier lasen als in nicht angepaßten Texten.

Mir kam sofort die Idee, daß mit diesem Wissen eBooks für Kinder ein Verkaufsargument mehr haben, oder daß iPads für Kinder die ersten Bücher bald ersetzen könnten. Nach kurzem Googeln fand ich dann den "letter spacing"-Befehl für HTML. Damit konnte man eine unterschiedliche Formatierung schnell umsetzen. Aber noch nicht so schnell, wie ich mir das erhofft hatte, nämlich so unkompliziert, wie man in einem Textverarbeitungsprogramm das Format ändert. In der Folge dieser Idee habe ich dann auch zum ersten Mal seit Jahren wieder einen HTML-Editor bemüht, nämlich Phase5. Bei dem Programm habe ich aber keine Schaltflächen auf die schnelle einrichten können (es ist wahrscheinlich gar nicht schwer, aber ich hatte keine Lust, mich einzuarbeiten).

Hier nun meine Idee für unterbeschäftigte Webdesigner, Junglehrer oder Referendare, die ein bißchen Ahnung von HTML haben: Laßt Euch doch einen Arbeitsablauf einfallen, mit dem man schnell Texte im Buchstabenabstand anpassen kann. Sei es, daß Ihr eine Webseite mit einem Textfeld programmiert, die lediglich ein paar Formatierungsmöglichkeiten und den letter spacing-Befehl als Schaltfläche anbietet, vielleicht auch noch eine Anpassung des Zeilenabstands (davon stand nichts in den Artikeln, aber vielleicht hilft es ja auch gegen crowding). Oder Ihr sucht einen HTML-Editor, den Lehrer kostenfrei benutzen können, und erstellt eine Setup-Datei, die nur die allernötigsten Schaltflächen und den letter spacing-Schalter enthält. Schriftart, Absatz und Schriftgröße sind auch nötig, klar, aber nicht mehr.

Für Webdesigner wäre das vielleicht eine Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen und in einen bestimmten Markt reinzukommen. Für Lehramtsstudenten wäre es vielleicht eine Möglichkeit, eine originelle Seminararbeit zu erstellen, und für die anderen, die sich damit auskennen, wäre es eine Chance, Kindern mit Schwierigkeiten beim Lesenlernen zu helfen. Oder herauszufinden, daß der Ansatz nichts taugt. Aber wenn er etwas taugt, dann sollte das auch verbreitet werden. Ich habe keine Texte zur Hand, die ich veröffentlichen kann, ohne Copyright-Ärger zu bekommen, und sie selber zu schreiben ist mir zu viel Aufwand. Liebe Webdesigner, da müßt ihr natürlich dran denken, daß hochgeladene Texte nicht auf  Euren Servern landen, außer Ihr wißt ganz genau, was Ihr tut.

Nachtrag: Liebe Forscher, untersucht doch auch einmal, ob es einen Unterschied macht, ob Kindern in der Vorschulzeit und in der Leselernphase Bücher langsam oder normal schnell vorgelesen werden. Bei einem Kind, das ich kenne, gibt es da eine tolle Korrelation, aber die Datenbasis ist natürlich ein bißchen dünn.

Hier noch der Link zum Originalartikel: http://www.pnas.org/content/early/2012/05/29/1205566109.abstract

Grundschule, Legasthenie, Lehrer, Webdesign, Letter Spacing,

Sonntag, 11. März 2012

Geschäftsidee: Spinnen melken

Gerade wurde bei der Sendung mit der Maus (Link ist nur eine Woche gültig) gezeigt, wie Spinnen die Fäden abgenommen werden. Die Medizinische Hochschule Hannover erforscht, ob Spinnenfäden als Verband geeignet sind, oder die Wundheilung beschleunigen. Das Melken der Spinne sah gar nicht kompliziert aus. Und sofort kam mir die Idee, daraus ein Geschäft zu machen. Schließlich gibt es auch mittlerweile Insektenfarmen, die Futter für Reptilien oder als Anglerköder herstellen. Und früher gab es auch mal die Chinchilla-Zucht als Heimgewerbe (aber das war, glaube ich, kein ernsthaftes Gewerbe, sondern nur eine Abzockmasche für Verzweifelte). Das Problem ist, daß in Heimarbeit hergestellte Spinnfäden oder Spinnenseide in der medizinischen Forschung nicht ohne umfangreiche Zertifizierung und Überprüfung der hygienischen Umstände verwendet werden dürfen, dafür bräuchte man also sehr viel Wissen und Kapital. Aber zum Glück erschließt sich gerade eine neue Absatzquelle: Violinensaiten aus Spinnenseide. Für eine Saite wurde die Spinnenseide von 300 Spinnen gebraucht. Das kann man positiv sehen (es wird eine riesige Nachfrage geben) oder negativ (viel zu teuer). Außerdem bringt sich schon die Konkurrenz in Stellung, die versucht, Spinnenseide künstlich herzustellen. Die Meldung ist allerdings schon von 2008, es scheint also noch Schwierigkeiten zu geben. Ah, ich sehe gerade, es gibt noch aktuellere Meldungen, aber marktreif ist das auch noch nicht.

Aber auch ohne technische Innovationen sinken Herstellungskosten allein schon dadurch, daß Massenproduktion einsetzt und Menschen Erfahrungen sammeln und sich ein Markt bildet.

Medizinische Forschung und Geigensaiten sind vielleicht noch kein Massenmarkt. Da muß man sich also noch etwas einfallen lassen. Bei den faszinierenden Eigenschaften der Spinnenseide dürfte das aber kein Problem sein. Spinnenseide ist, bezogen auf ihr Gewicht, vier mal belastbarer als Stahl und kann um das dreifache ihrer Länge gedehnt werden ohne zu reißen. Außerdem leitet sie Wärme noch besser als Kupfer. Für ein organisches Material ist das herausragend. Außerdem gibt es ja noch DaWanda. Im Zweifel kann man noch irgendwas damit basteln.

Naja, und wenn das alles nichts bringt, dann kann man noch immer die Verzweifelten und Leichtgläubigen mit einem Strukturvertrieb oder einem Knel-Franchise abzocken. Leider.

Montag, 27. Februar 2012

Twitter-App

Bisher komme ich für Twitter noch gut mit meinem Browser zurecht. Bei bisher zwei getesteten Programmen habe ich mich gefragt, wofür man die braucht, weil sich für mich kein Vorteil gegenüber dem Browser ergab. Vielleicht werde ich demnächst aber nochmal ein Programm testen, weil ich jetzt aktiver bei Twitter bin, mehr Leuten folge und mich vor allem interessiert, wer mich wieder entfolgt. Ein paar weitere Ideen und Wünsche, was so ein Programm können sollte, hätte ich schon.Es sollte

aufgebaut sein wie ein Newsreader,

Tweets archivieren, entweder online oder offline (Skydrive, iCloud oder sonstwas),

Tweets regelmäßig abrufen, um Tweets nach längerer Abwesenheit nachlesen zu können,

gelöschte Tweets speichern, aber als gelöscht markieren,

abgekürzte URLs direkt auslesen und die Lang-URL speichern,

abgemeldete Follower erfassen,

den Zeitpunkt anzeigen, seit wann ein neuer Follower dazu kam,

Tweets ausblenden, ohne dem Mitglied entfolgen zu müssen,

verschiedene Suchen verwalten,

einen Tweet kopieren und zum Bearbeiten bereitstellen (RT),

neue Tweets laden, ohne den gerade gelesenen Tweet zu verlassen,

Entwürfe verwalten.



Kennt noch jemand hier Hamster? Das war ein Proxy für das Usenet, der Usenet-Gruppen herunterlud und in einem Netzwerk dann mehreren Nutzern bereitstellte. Das stammt wohl noch aus einer Zeit, als Bandbreite knapp und man nicht permanent online war. Das ist heute nicht mehr der Fall, aber so etwas könnte auch für Twitter nützlich sein.

http://www.heise.de/download/hamster-classic-362795.html

Dienstag, 3. Januar 2012

Der Mann mit der Schreckschuß-Pistole

Neulich bei Don Vito Corleone im Büro:

Die Tür wird aufgerissen, hinein stürmt ein dünnes Männlein und fuchtelt mit einer Waffe herum. So ginge das nicht weiter, brüllt er, was Don Vito da vorhabe, das ginge nicht, wenn er so weitermache, werde er die Zusammenarbeit einstellen, da sei der Rubikon überschritten, und er werde die Angestellten seines Ladens auf ihn hetzen, und Don Vito werde schon sehen, was er davon habe.

Mitten in seiner Aufregung bemerkt das Männlein, daß Don Vito gar nicht da ist, sondern nur die Sekretärin. Die Sekretärin sagt, daß sie alles ausrichten werde. Wortlos verzieht sich das Männlein. Als Don Vito zurückkommt, sagt ihm die Sekretärin, daß Herr W. da gewesen ist. Der Mann habe einen Spielzeugrevolver dabei gehabt, was sie sofort erkannt habe. Ah ja, denkt Don Vito, einer dieser kleinen Geschäftsleute, die er  immer ausnimmt, die sich aber stolz mit ihm fotografieren lassen, was auch Don Vito gut gefällt, weil es ihn ehrenwert aussehen läßt. Don Vito ist sichtlich amüsiert, ob Spielzeugrevolver oder nicht, Waffen machen ihm keine Angst. Er überlegt sich, wie er diesem Männlein zeigen kann, daß es so nicht läuft. Don Vito hat eine Idee. Eine Woche später ruft er zwei Freunde in Frankfurt und München an, die zwar nicht so groß wie Don Vito sind, aber dafür als ehrbarer gelten. Die glucksen vor Freude, hauen sich auf die Schenkel und  denken sich: "Von dem will ich auch mal bedroht werden". Eigentlich mögen sie Don Vito nicht, aber die Geschichte ist einfach zu gut, als daß sie die für sich behalten können. Nicht bei dem Männlein, daß sich schon seit einem Monat um Kopf und Kragen redet.

Dieses Bild (Don Vito Corleone und irgendein kleiner Ladenbesitzer, der sich ihm ausgeliefert hat) habe ich vor Augen, wenn ich davon lese, daß Bundespräsident Christian Wulff die Macht seines Amtes nutzen wollte, um unliebsame Berichterstattung über ihn und seine Familie zu unterdrücken. Das hat er vielleicht vorgehabt, und das ist schon peinlich, aber glaubt irgendjemand, daß Kai Diekmann sich davon beeindrucken ließ, auch nur für eine Sekunde? Diekmann wird sofort erkannt haben, daß Wulff ihm nicht drohen kann, und selbst wenn: einen Raufbold wird man kaum mit der Aussicht auf eine Prügelei einschüchtern. Den schüchtert nicht die Auseinandersetzung, sondern die Gefahr einer klaren Niederlage ein. Kai Diekmann kann einschätzen, wie stark ein Gegner ist und welche Freunde er hat.

Wie sieht das ein Richter, wenn ein mittelgroßer Mann ohne Vorstrafen einem stadtbekannten und erfahrenen Schläger mit einer Spielzeugwaffe entgegentritt? Die Waffe wurde zu Unrecht gezogen, aber für das "Opfer" ist sofort erkennbar, daß es keine echte Waffe ist. Wurde der Schläger also nun bedroht oder nicht? Der Skandal liegt doch nicht im Drohen mit dem Schreckschußrevolver, sondern darin, daß jemand sich die ganze Zeit vorher schon immer mit dem Schläger getroffen hat und sich von dem bestätigen ließ, wie toll er doch ist.

Edit: Habe Frankfurt und München hinzugefügt, damit die "Freunde" klarer werden.