Freitag, 23. April 2010

Das ipad und ich - alte Bekannte?

Als das ipad erschien, hatte ich ein kleines Dejavu: Seitdem ich zum ersten Mal von einem Tablet PC gelesen habe, dachte ich mir, daß so Gerät doch das ideale Ding für mich wäre, und wenn man es in den Funktionen reduziert, es dann auch leichter und flacher werden könnte. Nein, ich will mich hier nicht zum nachträglichen Erfinder hochstilisieren, aber als das ipad draußen war, habe ich mir eher gedacht: "Na endlich" anstatt "toll". Denn eigentlich wurde mein Traumgerät vor ein paar Monaten vorgestellt, nämlich der Reader von Plastic Logic. Das Gerät soll vor allem zum Lesen von Dokumenten nützlich sein, ein MP3-Player wird vielleicht auch enthalten sein, für Videos wird das Ding allerdings nicht zu gebrauchen sein, weil das elektronische Papier dafür zu langsam reagiert. Dafür soll die Lesbarkeit von Texten wesentlich angenehmer sein als beim ipad, weil das Leuchten des Bildschirms fehlt, das auf Dauer die Augen anstrengt. Echt, als das Ding vorgestellt wurde, habe ich so ziemlich jeden drauf gestoßen, von dem ich mir auch nur halbwegs Interesse dafür vorstellen konnte.

Die Idee für ein Webpad (unter dem Namen gibt es so etwas wie das ipad nämlich schon länger) kam mir schon, als vor einigen Jahren der Kühlschrank intelligent werden sollte und irgendwelche Hersteller, die vom Internethype ein Stück abhaben wollten, einen Flachbildschirm an den Kühlschrank schraubten - als Kommunikationszentrale für die ganze Familie. Gute Idee, dachte ich mir, da schauen ja fast alle vorbei, aber warum um Gottes Namen soll der Bildschirm fest am Kühlschrank bleiben? Das ist doch verschenkt. Und darum habe ich mir zum letzten Geburtstag einen Tablet Pc schenken lassen, den Intel Classmate PC. Ich habe das Gerät noch um einen Bluetooth-Adapter verstärkt, um die Synchronisation meines Handys darüber laufen zu lassen und einen Terminkalender für die ganze Familie daraus erstellen zu lassen (wer sein Handy nicht für Terminerinnerungen benutzt, darf Sachen per Hand eintragen). Da ich aber lieber im Internet surfe als konzentriert zu arbeiten, ist bisher noch nichts draus geworden. Der Bedarf bei mir und in diesem Haushalt ist nicht so groß, und teilweise ist der Classmate schnarchlangsam. Auch das Problem konnte ich bisher nicht lösen. Nun ja, noch ist Zeit.

Jetzt ist aber Zeit, mal einen kühnen Bogen zu schlagen und zu sagen, wer als erstes (nach meinem Wissen) die Idee für ein Webpad bzw. Tablet PC hatte. Das war nach meinem Wissen Sony. Und zwar habe ich das Gerät in einem Fernsehbeitrag über das neue Haus von Bill Gates gesehen, das er sich irgendwo bei Seattle bauen ließ, und das vollgestopft mit Technik zu einem Vorzeigeprojekt werden sollte, was mit Computern im Haus möglich sein sollte - es war im Grunde nur eine Fernbedienung für das Haus, allerdings eine sehr komfortable. Ich wollte gerade nicht mehr herausfinden, wann das Haus gebaut wurde, aber es war glaube ich noch, bevor das Internet ein Thema wurde. In Windows 95 war ja auch noch kein Browser enthalten, erst mit Windows 98 ging das wirklich einfach (nur zur Anmerkung: der Verfasser dieser Zeilen hat es einige Male unter Windows 3.1 geschafft, sich von zu Hause mit Winsock in die Uni Düsseldorf einzuwählen anstatt im Rechenzentrum zu surfen. Stabil war das aber nicht, und wenn es nicht klappte, wußte ich auch nicht, warum es schief ging).

Jedenfalls habe ich mir seit damals gedacht, daß so ein Gerät doch mal kommen müßte. Und nun, es ist soweit. Wann ich allerdings das Geld haben werde, um mir so etwas wie das ipad kaufen zu können weiß ich nicht. Ein ipad wird es aber wohl nicht werden: Wenn ich das Wort "Sperma" lesen will, dann will ich mir das nicht von einer Firma verbieten lassen.

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